Hardware
Ich habe mir für den Raspberry Pi direkt ein Gehäuse und ein paar Kühlkörper bestellt. Der Raspberry passt sehr genau in das Gehäuse und wird mit den vier beiliegenden Schrauben fixiert. Danach klebt man die Kühlkörper noch an die vorgesehenen stellen (Folie abziehen vorher ). Nun kann der Deckel des Gehäuses noch aufgesetzt werden und schon kann es losgehen. Wer den Raspberry irgendwo hinstellen möchte, kann noch vier Gumminoppen auf die Unterseite kleben.
Software
Nachdem nun alle in Teil 1 bestellten Bauteile angekommen sind, beginnen wir mit der Konfiguration des Raspberry.
Der Raspberry kommt leer und ohne Betriebssystem. Das Betriebssystem der Wahl muss zunächst heruntergeladen, und auf die SD – Karte kopiert werden.
Unter https://www.raspberrypi.org findet man diverse Distributionen zur Auswahl. Wir haben uns für Raspbian entschieden. Raspbian ist ein auf der aktuellen Debian-Version basierende Linux Distribution für den Raspberry Pi. Das Image muss heruntergeladen werden (dauert je nach Internetzugang ein wenig). Es gibt zwei Varianten. Für unseren Ansatz haben wir die die „normale“ Raspbian Jessie Distribution verwendet, da wir einen Desktop und einen Browser benötigen. Wer ein Projekt plant, bei dem eine Konsole ausreicht, der kann auch Raspbian light verwenden.
Nach dem Download muss das Image auf die SD-Karte übertragen werden. Das funktioniert je nach Betriebssystem (Mac oder Windows) unterschiedlich. Wir nutzen einen Mac, und da geht das übertragen auf die SD-Karte am zuverlässigsten über die Kommandozeile (Terminal).
Es gibt auch kleiner Helfer, die das übertragen des Image auf die SD-Karte über die Benutzeroberfläche erlauben. Zu nennen wären hier:
Die Benutzung der obigen Programme ist einfach und selbsterklärend. Die entsprechenden Webseiten bieten notfalls natürlich auch eine Hilfestellung. Wir führen den Kopiervorgang manuell auf unserem MAC durch. Dazu öffnen wir die Anwendung „Terminal“ im Ordner Dienstprogramme. Nachdem sich die Eingabeaufforderung zeigt, geben wir ein:
diskutil list
Das Ergebnis ist eine Auflistung der im System vorhandenen Datenträger und Partitionen.
Hier suchen wir unsere SD Karte. Der Name fängt mit „disk“ an, gefolgt von einer Nummer (in unserem Beispiel hier „disk2“).
Haben wir die SD Karte gefunden, müssen wir sie auswerfen. Nur so können wir am Mac Finder vorbei das Image auf die Karte kopieren. Dazu folgende Befehlszeile im Terminal eingeben:
diskutil unmountDisk /dev/disk2
Nun sollte die SD-Karte im Finder nicht mehr zu sehen sein. Die SD Karte nun auch nicht mehr aus dem Kartenleser ziehen und wieder einstecken, denn dann krallt sich das Betriebssystem die SD Karte wieder. In diesem Falle den obigen Befehl nochmal eingeben uns ausführen.
Jetzt kopieren wir das heruntergeladene Raspbian-Image auf die SD-Karte.
Vorsicht: Die heruntergeladene Datei ist ein ZIP-Archiv. Damit das Image auf die SD-Karte kopiert werden kann, muss es erst entpackt werden. Dazu einfach im Finder auf die Datei doppelt klicken. MAC OS entpackt die Datei dann ins gleiche Verzeichnis. Ihr solltet nun eine „.img“ Datei vorfinden.
Jetzt kopieren wir die Datei auf die SD-Karte. Dazu folgende Befehlszeile eingeben (der Pfad der .img-Datei muss zum Speicherort der .img – Datei auf Eurer Festplatte passen!):
sudo dd bs=1m if=/Users/Admin/Downloads/2015-11-21-raspbian-jessie.img of=/dev/rdisk2
Wenn die Befehlszeile zu einer Fehlermeldung führt, dann kann es sein, dass wir „disk2“ statt „rdisk2“ angeben müssen. Bei unserem Mac hat es mit rdisk2 funktioniert. Kleiner Hinweis: Wenn ihr die GNU CoreUtils installiert habt, dann kann folgende Fehlermeldung erscheinen:
dd: invalid number '1m' error
In diesem Fall bitte ein grosses „M“ statt dem kleinen eingeben
sudo dd bs=1M if=/Users/Admin/Downloads/2015-11-21-raspbian-jessie.img of=/dev/rdisk2
Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, die Kaffeemaschine zu quälen, der Kopiervorgang dauert eine Weile. Die Kommandozeile sagt Euch nicht wie weit der Kopiervorgang ist. Mit der Tastenkombination CTRL-T könnt Ihr Euch aber einen Zwischenstand ausgeben lassen. Die Ausgabe sieht dann in etwa so aus:
Die letzte Zeile sagt uns, wie viele Bytes bereits übertragen sind. Das ganze teilen wir durch 1024 um eine Angabe in Kilobyte zu erhalten. Wenn wir den Wert dann nochmal durch 1024 teilen, haben wir eine Angabe, wie viele Megabyte bereits übertragen wurden. In unserem Beispiel im Screenshot sind es ziemlich genau 807 Megabyte.
Ist der Kopiervorgang abgeschlossen ist die SD-Karte fertig und kann in den Raspberry gesteckt werden. Das geht nur in einer Richtung, einfach ausprobieren.
Jungfernflug
Jetzt stecken wir den Monitor über ein HDMI -> DVI Kabel an den Raspberry Pi an.
Zunächst stecken wir ein Netzwerkkabel an den RJ45 Netzwerkanschluss des Raspberry und verbinden das andere Ende mit unserem Router. WiFi richten wir erst ein, wenn das System zuverlässig läuft.
Nach kurzer Zeit zeigt sich auf dem Monitor der Bootvorgang des Betriebssystems. Der Raspberry Pi hat den Bootvorgang komplett abgeschlossen, sobald der Desktop zu sehen ist.
Nun haben wir keine Tastatur und Maus an den Raspberry angeschlossen. Zur Konfiguration verbinden wir uns via SSH auf die Konsole des Raspberry Pi und führen dort die weitere Konfiguration durch.